"Im Mondeslicht" von PW

"Im Mondeslicht" von PW

Der Mond beleuchtet die dunkle Straße. Es ist spät.
Er geht allein. Ist auf dem Weg nach Hause.
Dieses Dorf scheint ihm so ruhig.
Und dann kommt er an diesem Platz vorbei. Diesem besonderen Platz.
Er läuft fast täglich daran vorbei, doch zum ersten Mal,
seit Monaten, erinnert er sich wieder.
Erinnert sich, an das Mädchen, das mit ihm an diesem Platz saß.
Wundervolle Momente, die sie beide dort verbracht hatten.
Sie sagte ihm, dass sie ihn liebt, er erwiderte diese Liebe,
nahm sie fest in den Arm, küsste sie und wollte sie nie mehr gehen lassen.
Er lächelt. Es ist schon so lange her.
Er weiß nicht, wo sie ist. Plötzlich war sie verschwunden, ohne sich zu verabschieden...
Er suchte sie, doch fand sie nicht.
Er wartete. Wartete all die Monate darauf, dass sie zurück kam...
Irgendwann hörte er auf zu warten. Der Gedanke an sie tat weh.
Er suchte neues Glück. Hatte viele Mädchen,
doch keine konnte sie ersetzen.
Und jetzt steht er hier. Wird sich seiner Gefühle wieder bewusst.
Er vermisst sie unendlich. Am liebsten würde er die Zeit zurück drehen,
die Dinge, die er vor seinen Freunden, aus Wut, über sie erzählt hat, einfach auslöschen.
Die bösen Witze.
Das hinterhältige Lachen...
Doch er kann nicht.
Sie hat bestimmt davon erfahren, hasst ihn.
Und er hat keine Möglichkeit, sich bei ihr zu entschuldigen.
Ihr zu sagen, dass das alles nicht ernst gemeint war.
Ihr zu sagen, dass er sie vermisst und über alles liebt...
Er schaut hoch zum Himmel.
Wo sie wohl gerade ist? Was sie wohl denkt? Was sie wohl macht?
Wen sie wohl liebt...?
Und während er so verträumt zum Himmel guckt,
hört er plötzlich Schritte.
Er sieht nach vorne, in die Dunkelheit.
Dort kommt eine Gestalt auf ihn zu.
Er sieht gebannt auf den dunklen Umriss.
Bald hat derjenige den, vom Mond beleuchteten, Teil der Straße erreicht
und wird ihm ins Gesicht sehen können.
Die Person kommt näher.
Steht nun im Mondlicht.
Das Mädchen lächelt und streicht sich das dunkle Haar aus dem Gesicht.
Der Junge will seinen Augen nicht trauen.
Seine Liebste ist zu ihm zurückgekehrt.
Er läuft auf sie zu, umarmt sie, küsst sie, will sie nie wieder gehen lassen.
Dann blickt sie ihm in die Augen und sagt: "Ich werde ewig bei dir bleiben.".
Er ist glücklich.
Hält sie ganz fest.
Langsam gehen sie zu zweit zu ihm nach Hause.
Und über ihnen scheint immer noch der Mond auf die dunkle Straße.
Irgendwo spielt Musik.
Der Junge und das Mädchen sind glücklich.
Endlich haben sie sich wieder.
Auf ewig.

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